28.09.2022
15 Jahre Fehmarnbelt Business Council

„Das Baby ist nun ein Teenager“: Fehmarnbelt Business Council feiert 15. Geburtstag

Es ist eine wundervolle Freundschaft: Seit 15 Jahren kooperieren norddeutsche, dänische und südschwedische Kammern und Wirtschaftsverbände eng im Fehmarnbelt Business Council (FBBC). Bei der Jubiläumsfeier am 26. September in Berlin schauten die Mitglieder nach vorn und verständigten sich auf neue Handlungsfelder, um die Zeit bis zur Fertigstellung des Fehmarnbelt-Tunnels noch besser zu nutzen. Ihr gemeinsames Ziel sei es, Wachstum und Wohlstand zu fördern und die internationale Sichtbarkeit der neuen Großregion deutlich zu erhöhen, sagte der FBBC-Vorsitzende Dr. Arno Probst. „In Nordeuropa entsteht etwas Neues, es ist daher Zeit, die Menschen auf diesen Wandel vorzubereiten und ihre Neugier auf die künftigen Möglichkeiten zu wecken“, sagte er.

Mehr als 60 Gäste, unter ihnen Abgeordnete des Deutschen Bundestags und des Schleswig-Holsteinischen Landtags, waren der Einladung in das Haus der Nordischen Botschaften gefolgt. Die dänische Botschafterin in Berlin, Susanne Hyldelund, und Almut Möller, Staatsrätin der Freien und Hansestadt Hamburg und Bevollmächtigte Hamburgs beim Bund, der Europäischen Union und für auswärtige Angelegenheiten, gratulierten dem FBBC und dankten für das bisherige Engagement für die Region. Beide sprachen sich zugleich für mehr grenzüberschreitende Zusammenarbeit aus, um den Schwung aus Europas größtem Infrastrukturprojekt zu nutzen. Katarina Szécsi Åsbrink von der schwedischen Botschaft betonte die „wundervolle Freundschaft“ zwischen den drei Ländern, die das FBBC vertieft habe. „Das Baby ist nun ein Teenager geworden“, sagte sie im Hinblick auf weitere Projekte des FBBC.

Auch Schleswig-Holsteins Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus, Claus Ruhe Madsen, rief die Teilnehmer und die Wirtschaft in einer Videobotschaft dazu auf, von der Diskussionsebene nun zur Umsetzung von Projekten zu kommen und die Achse Hamburg-Kopenhagen/Malmö weiter zu stärken. Die skandinavische Wirtschaft bereite sich bereits auf einen Ausbau von Handel und Dienstleistung mit Deutschland und Zentraleuropa vor, betonte Pontus Lindberg von der südschwedischen Industrie- und Handelskammer aus Malmö. „Unsere Unternehmen werden ab 2029 von der kürzeren Fahrzeit nach Hamburg profitieren. Aber schon jetzt müssen wir unsere Kräfte bündeln, um die Chance zu nutzen, bald einen für uns alle größer werdenden Markt mit mehr als zehn Millionen Einwohnern bedienen zu können.“

Zum Bündeln der Kräfte gehöre es auch, die Zusammenarbeit über Wirtschaft und Wissenschaft auch auf den kulturellen Bereich auszuweiten. Almut Möller stellte in einer von Arno Probst moderierten Runde die großen Möglichkeiten heraus, die das neue Kraftzentrum in Nordeuropa vor allem jungen Menschen böte. „Ich wünsche mir, dass sie diese Möglichkeiten erkennen und mutig nach vorn gehen“, sagte sie. Lindberg sprach sich ebenfalls für eine Verbesserung des kulturellen Austauschs zwischen den drei Ländern aus. Für die Vorsitzende des HanseBelt e.V., Dr. Astrid Bednarski, liegt ein Erfolgsrezept ebenfalls im besseren Kennenlernen der Menschen. Sie wünsche sich, dass die Deutschen in allen Grenzregionen die Sprache der Nachbarländer lernten, denn Wissen über die Partner stärke das Verständnis füreinander.

Eine Vereinheitlichung des Bildungssystem forderte auch Stig Rømer Winther, Geschäftsführer von Femernbelt Development. „Bildung trägt dazu bei, dass sich unsere Vision erfüllt: Die Unternehmen in der Fehmarnbelt-Region sollen weltweite Technologieführer werden.“

Zum Abschluss der Jubiläumsveranstaltung wurde den Gästen von Maike van den Boom die “Happy Nordic Leadership” nähergebracht. Auch hier wurde deutlich: wir können alle noch viel voneinander lernen, und sollten auch zukünftig auf den gemeinsamen Austausch setzen.

(c) FBBC – Fotograf: Ulf Büschleb