27.03.2019
Dänemark beweist großes Vertrauen in das Fehmarnbelt-Tunnel-Projekt

Die Freude im ersten Council-Meeting des Jahres war ausgesprochen groß, als Michael Svane, stellvertretender Vorsitzender des Fehmarnbelt Business Council (FBBC) unerwartete Neuigkeiten verkündete: Der Transportminister des Königreichs Dänemark, Ole Birk Olesen, hatte bekannt gegeben, dass die Vorbereitungen für den Bau der festen Fehmarnbelt-Querung auf dänischer Seite bereits im Sommer 2019 beginnen würden. Konkret habe sich der Minister auf den Bau des Hafens, der Produktionshallen sowie der übrigen Baustelleninfrastruktur wie beispielsweise der Beschäftigtenwohneinheiten bezogen, die sich an die bereits seit Mai 2018 laufenden Arbeiten, wie den Ausbau von Infrastruktur oder die umfangreichen archäologischen Ausgrabungen, anschließen.

„Es handelt sich hierbei um Bauaktivitäten, die mehrere Monate bis Jahre in Anspruch nehmen werden, bevor überhaupt das erste Tunnelelement gefertigt werden kann. Der vorliegende Planfeststellungsbeschluss gibt uns die nötige Planungssicherheit, dass der Tunnel unter dem Fehmarnbelt gebaut wird. Obwohl einige Details noch vor Gericht zu klären sind, steht für uns fest, dass die Dänen die Tunnelelemente in Rödbyhavn fertigen und im Fehmarnbelt zu einem Tunnel verbinden werden“, sagt Svane. „Fraglich ist lediglich der Zeitpunkt. Um nach Abschluss des deutschen Gerichtsverfahrens nicht zusätzliche Zeit zu verlieren, bis die Produktionsstraßen erstellt sind, beginnen wir mit deren Bau parallel zum Gerichtsverfahren bereits zum jetzigen Zeitpunkt“, betont Svane, der zugleich Direktor bei Dansk Industri, dem Verband Dänischer Industrie, ist.

Siegbert Eisenach, FBBC Vorsitzender und Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin ergänzt: „Dass die Dänen mit dem Bau der Fertigungshallen und des Bauhafens bereits beginnen, ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Realisierung des Projekts. Er belegt einmal mehr, mit welchem Vertrauen und welcher Entschlossenheit unsere Nachbarn hinter dem Bau des Tunnels stehen, für den in Dänemark bereits seit 2015 geltendes Baurecht vorliegt.“ Den Bau parallel zum Gerichtsverfahren voranzutreiben, sei für die Wirtschaft in Norddeutschland, Dänemark und Südschweden ein bedeutendes Signal. „Denn so lässt sich die Zeit bis zur Eröffnung unabhängig von der Zeit, die das Gerichtsverfahren in Anspruch nehmen wird, deutlich verkürzen. Im Idealfall steht die Produktionsstraße bereit, sodass die Produktion der Tunnelelemente direkt zum Abschluss des Verfahrens vor dem Bundesverwaltungsgericht beginnen kann. Jeder Schritt, der zu einer Verkürzung der Zeit bis zur Eröffnung dieses Jahrhundert-Projektes führen wird, ist ein positives Signal auf dem Weg zu einer gemeinsamen integrierten Fehmarnbelt-Region.“