01.12.2017
Fehmarnbelt-Projekt erhält EU-Fördermittel: FBBC begrüßt Entscheidung der Europäischen Kommission

Fehmarnbelt-Projekt erhält EU-Fördermittel: „Ausweis des Europäischen Gedankens.“

FBBC-Vorsitzender Siegbert Eisenach stellt die gemeinsamen Forderungen zum Ausbau der Infrastruktur vor. Foto: Olaf Malzahn
Das Fehmarnbelt Business Council (FBBC) begrüßt die gestrige Entscheidung der Europäischen Kommission, das Fehmarnbelt-Projekt mit 123,5 Millionen Euro für den Bau der dänischen Schienenanbindung von Ringsted, südwestlich von Kopenhagen, in Richtung des zukünftigen Fehmarnbelt-Tunnels zu fördern.

FBBC-Vorsitzender Siegbert Eisenach sagte dazu: „Die Entscheidung unterstreicht den zutiefst europäischen Gedanken des gesamten Fehmarnbelt-Projekts. Damit wird Europa weiter zusammenwachsen und eine entscheidende Hürde für den Austausch von Menschen und Gütern beseitigen. Der Tunnel reduziert die Transportzeiten nicht nur zwischen den Metropolregionen Kopenhagen und Hamburg, sondern auch in der weiteren Fehmarnbelt-Region signifikant. Er wird Skandinavien mit Mitteleuropa verbinden.“

Michael Svane, Vize-Vorsitzender des FBBC, fügte hinzu: „Selbstverständlich sind wir hocherfreut, dass das Fehmarnbelt-Projekt eine so starke Unterstützung auf europäischer Ebene erhält. Der Fehmarnbelt-Tunnel und die Investitionen in die Schienenanbindung auf der dänischen und deutschen Seite werden die Bedingungen für die gesamte Region verändern. Besonders der Schienenverkehr kann deutlich attraktiver werden, und mit seiner Nutzung lässt sich der Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen reduzieren. Das Projekt trägt nicht nur dazu bei, dass der Verkehr in der Region umweltfreundlicher wird – auch Pendler profitieren von verbesserten Anbindungen.“

Während der Fehmarnbelt-Tunnel selbst bereits von entscheidender Bedeutung ist, kann er für sich allein noch nicht die volle Wirkung entfalten, unterstrich Eisenach: „Wir müssen die Infrastruktur in der erweiterten Fehmarnbelt-Region verbessern, um das Potenzial des Fehmarnbelt-Tunnels voll auszuschöpfen. Die Behörden in Deutschland, Dänemark und Schweden müssen sowohl die Hinterland-Anbindungen als auch den Tunnel selbst priorisieren. Wir werden weiterhin die laufenden Planungen und künftige Projekte eng begleiten und uns gemeinsam als Stimme der Wirtschaft in der Fehmarnbelt-Region einbringen.“

Michael Svane wies auf die Bedeutung der Infrastruktur in der erweiterten Fehmarnbelt-Region hin: „Auf beiden Seiten des Fehmarnbelts arbeiten wir an der Vision einer nordeuropäischen Wachstumsregion. Die dänische Schienenanbindung ist bereits im Bau und unsere Vision wird Stück für Stück Wirklichkeit.“ Der Bau des Fehmarnbelt-Tunnels solle bekanntlich 2020 beginnen. Die Planungen für die deutsche Schienenanbindung von Puttgarden nach Lübeck und darüber hinaus seien weit vorangeschritten, sagte Svane. Er unterstrich, dass es wichtig sei, die Metropolregionen und Wachstumskerne durch leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur miteinander zu verbinden.

Das Fehmarnbelt-Projekt, eines der Leuchtturmprojekte der Europäischen Kommission, soll helfen, den Flaschenhals im skandinavisch-mediterranen Korridor zu beseitigen. Es zählt zu einem der 39 Projekte, die insgesamt eine Milliarde Euro über die sogenannte Connecting Europe Facility (CEF) in der jetzigen Förderrunde erhalten. Die Mitgliedsstaaten müssen den Vorschlag der Kommission nun formal in einer Sitzung am Dienstag, den 12. Dezember 2017 bestätigen. Die Annahme des Beschlusses durch eine Kommissionsentscheidung erfolgt im Anschluss.

Informationen zum aktuellen Stand des Projekts:

Die Arbeiten an der 120 Kilometer langen dänischen Schienenanbindung, deren Bau die EU mit 123,5 Millionen Euro fördert, sind bereits im Gange. Die Strecke von Ringsted bis zum Fehmarnbelt-Tunnel wird ausgebaut, elektrifiziert, und auf einer Länge von 55 Kilometern um ein zweites Gleis ergänzt. Der Bau des Fehmarnbelt-Tunnels selbst soll 2020 beginnen und 2028 abgeschlossen sein. Der Planungsprozess für die 88 Kilometer lange Schienenanbindung von Puttgarden nach Lübeck – elektrifiziert und zweigleisig – ist noch nicht abgeschlossen, auch aufgrund umfangreicher Umplanungen im Vergleich zur ursprünglichen Linienführung. Die Deutsche Bahn beginnt demnächst mit der Einreichung der Planfeststellungsunterlagen bei dem Eisenbahnbundesamt. Der Bau der Strecke zwischen Kopenhagen und Ringsted (60 Kilometer, zweigleisig und elektrifiziert) ist bereits abgeschlossen. Der Betrieb wird 2018 aufgenommen.